Palliative Geriatrie
In der Einheit für Palliative Geriatrie werden geriatrische Patienten behandelt und begleitet, die aufgrund fortgeschrittener Multimorbidität und / oder akuter Erkrankung an belastenden Symptomen wie zum Beispiel Schmerz, Luftnot, Übelkeit oder Angst leiden und deren Lebensprognose deutlich eingeschränkt ist.
Kontakt
Dazu gehören neben Patienten mit bösartigen Tumoren ausdrücklich auch diejenigen mit nicht-bösartigen Erkrankungen.
Bestehen kognitive Probleme, zum Beispiel bei Demenz, ist das Erkennen belastender Symptome oft sehr schwierig, da die Kommunikation gestört ist. Unser Team stellt sich diesen besonderen Herausforderungen geriatrischer Palliativpatienten durch Fachwissen, intensive Zuwendung und Begleitung in dieser Lebensphase.
Wenn die Behandlung in unserer Palliativen Geriatrie benötigt wird, kann nach vorheriger Rücksprache die Aufnahme aus dem Albertinen Krankenhaus, aus anderen Krankenhäusern oder direkt von zu Hause erfolgen.
Unsere Patientinnen und Patienten
Das Angebot der Palliativen Geriatrie ist nicht auf Patienten mit bestimmten Diagnosen beschränkt. Entscheidend für die Aufnahme sind
- das Vorliegen belastender Symptome
- eine begrenzte Lebensprognose
- Patientenalter über 65 Jahre
Die folgenden Erkrankungen kommen gehäuft vor, oftmals bestehen sie gleichzeitig:
- Herz-Kreislauferkrankungen (KHK)
- Lungenerkrankungen (COPD)
- Bösartige Erkrankungen
- Infektionen (Pneumonie)
- Demenz im fortgeschrittenen Stadium
- Neurologische Erkrankungen (zum Beispiel Schlaganfall, Parkinson'sche Erkrankung)
- Folgezustände und Komplikationen nach Operationen
Unser Team
Das Team der Palliativen Geriatrie umfasst alle hier tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Mittelpunkt steht die Pflege mit entsprechendem Anteil an abgeschlossener Weiterbildung in palliativer Pflege. Fachärzte mit der Zusatzqualifikation Palliativmedizin und Klinische Geriatrie, Therapeuten, Seelsorger, Sozialarbeiter und Ehrenamtliche gehören ebenso zum Team wie ein Zivildienstleistender und eine Mitarbeiterin im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ). In regelmäßigen Teamsitzungen werden Probleme und Ziele unserer Patienten fortlaufend aktualisiert besprochen. Für das Team findet regelmäßige externe Supervision statt.
Schmerztherapie
Zur Erfassung von Schmerzen werden neben den bekannten Beurteilungs-Skalen auch nicht-verbale Instrumente (BESD, ECPA) insbesondere bei Patienten mit Kommunikationsstörungen eingesetzt. Die hohe Sensibilität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diese Patienten ist darüber hinaus von großer Bedeutung. Die Behandlung erfolgt mit individuell erforderlich abgestufter Arzneimitteltherapie. Neben Schmerzmitteln (Analgetika) der Stufe I und II kommen Opiate oral, intranasal, subcutan und intravenös zur Anwendung.
Die in der Medizinisch-Geriatrischen Klinik vorhandene physikalische Therapieabteilung ergänzt die Arzneimittelbehandlung durch Elektro-, Thermo- oder Hydrotherapieverfahren. Manuelle Lymphdrainagen lindern durch Entstauung und können ebenfalls zur Schmerzlinderung beitragen. Speziell ausgebildete Physiotherapeuten behandeln durch Lagerung, Mobilisierung und Atemtherapie ebenfalls schmerzlindernd und angstlösend.
Unsere Ziele
- Linderung belastender Symptome
- Nähe, Hoffnung, Geborgenheit geben
- Entlassung nach Hause, wann immer gewünscht und möglich
- Verlegung in weiterversorgende Einrichtungen (zum Beispiel Hospiz)
- Begleitung, Hilfe, Trost für Angehörige und/oder Freunde