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Beschreibung

Stürze mit und ohne Verletzungsfolgen stellen unerwünschte Ereignisse im Rahmen einer Krankenhausbehandlung dar. Insbesondere ältere Menschen sind aufgrund von Gebrechlichkeit, akuten Krankheitssituationen und ungewohnter Umgebung besonders gefährdet. Umfangreiches Wissen zur Sturzprävention im Alter führte zu wirksamen Präventionsprogrammen, die bei zu Hause und auch in Institutionen der stationären Altenhilfe lebenden alten Menschen bereits mit Erfolg zum Tragen kommen. Diese Konzepte können jedoch nicht ohne Weiteres auf das Setting Krankenhaus übertragen werden. Die Arbeiten des LUCAS Teilprojekt beinhalteten:

1. Potentiell Inadäquate Medikation (PIM) und Stürze

Unerwünschte Medikamenteneffekte können zur Erhöhung des Sturzrisikos führen, jedoch wurden spezifische Interventionen bislang kaum durchgeführt. Das Teilprojekt verfolgte das Ziel, die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen. Dafür wurde erstens ein Vergleich der Medikation zwischen gestürzten und nicht gestürzten Patienten vorgenommen, wobei insbesondere Potentiell Inadäquate Medikation (PIM) im Fokus steht. Zweitens wurde im Rahmen der Intervention „PIM-Alert“ untersucht, ob durch Abgabe eines Warnsignals, PIM Verordnungen und Sturzereignisse in der Klinik reduziert werden können.

2. Erkennung sturzgefährdeter Patienten

Gezielte präventive Interventionsmaßnahmen setzen die Identifikation der gefährdeten Patienten voraus. Die Sturz-Datenbank der Medizinisch-Geriatrischen Klinik am Albertinen-Haus sowie prospektive Erhebungen werden genutzt, um die Vorhersage eines hohen Sturzrisikos zu optimieren. Die Ergebnisse sollen Grundlage für gezielte Präventionsmaßnahmen im Krankenhaus sein, sowie Empfehlungen zur Sturzprävention älterer Patienten im Krankenhaus verbessern und tragen damit zur Erhöhung der Patientensicherheit bei. Durch die Einbindung des Teilprojekts in Kooperationsnetzwerke (Pakt für Prävention, Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V., European Union Network for Patient Safety and Quality of Care, etc.) sowie den Lehrauftrag für Geriatrie an der Universität Hamburg sollen die Forschungsergebnisse Einzug in die Praxis erhalten.

3. Konzeptionierung einer Fortbildungsreihe

Zur Aufbereitung der Forschungsergebnisse der geriatrisch-gerontologischen Forschung der BMBF Schwerpunktförderung „Gesundheit im Alter“ wurde die Fortbildungsreihe Praxiswissen Gerontologie und Geriatrie kompakt in Kooperation mit dem Forschungsverbund Autonomie trotz Multimorbidität im Alter (AMA) für Berufsgruppen der Gesundheitsversorgung alter Menschen aufgebaut. Neben der Erarbeitung eines Konzepts der Fortbildungsreihe wurden zwei Prototypen zu den gerontologisch-geriatrischen Themen „Arzneimittel“ und „Schmerz“ erstellt.

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