Mobilität im Alter
Kontakt
Screening STURZGEFAHR im Alter – Selbsttest und Erläuterungen
Zur Prävention von Stürzen bei der zahlenmäßig großen absoluten Anzahl der selbstständig lebenden älteren Menschen (circa 80% der 60jährigen und älteren Bevölkerung) müssen ressourcenaufwendige Maßnahmen entfallen. Vielmehr wird ein Screening-Instrument benötigt, dass folgende Funktionen erfüllt:
- Ermöglichung eines niedrigschwelligen Zugangs
- Richten von Aufmerksamkeit und Neugier auf das Thema "Sturz im Alter"
- Vermittlung von Informationen zu Bedeutung, Entwicklung und Unterbrechung des Sturzsyndroms sowie erste individuelle Empfehlungen
- Individuelle Einschätzung des Sturzrisikos im Selbst-Test
- eine grobe Voreinteilung in Zielgruppen der Prävention (Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention) zu erleichtern sowie
- Vorbereitung zielgruppenspezifischer Interventionen durch Fachkräfte
Erarbeitet wurde ein Screening-Programm im Rahmen der Präventionsforschung. Dieses wurde von der Forschungsabteilung wissenschaftlich evaluiert (Anders et al. 2006, 2007, 2008), um Empfehlungen erweitert und als Manual für die ältere Bevölkerung von der Freien und Hansestadt Hamburg herausgegeben mit dem Titel: „Sicher gehen – weiter sehen. Bausteine für Ihre Mobilität“. Das Manual enthält einen Selbsttest zur Sturzgefahr im Alter sowie Bausteine für mehr Gangsicherheit und Mobilität und kann bei der Freien und Hansestadt Hamburg in deutscher und englischer Sprache heruntergeladen werden:
https://www.hamburg.de/gesundheit-im-alter/843998/sturzpraevention-im-alter-broschuere/
oder hier in unserem Downloadservice:
Dieses Manual wurde über den von der Freien und Hansestadt Hamburg koordinierten Arbeitskreis Sturzprävention im Alter in Hamburg implementiert und wird unter kontrollierten Bedingungen im Rahmen des Forschungsvorhabens LUCAS eingesetzt.
Mehr Gesundheit im Alter
Arbeitshilfen für Bewegungsförderung und Sturzprävention im Alter am Beispiel des Hamburger Arbeitskreises Sturzprävention
Zur Umsetzung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention in Kommunen wurden die Arbeitshilfen „Mehr Gesundheit im Alter“ im Hamburger Arbeitskreis am Beispiel der Sturzprävention im Alter entwickelt. Die Arbeitshilfen bestehen aus einem Basismodul, verschiedenen Vertiefungsmodulen und Praxisbeispielen. Nachfolgend stehen Ihnen das Basismodul, die sieben Vertiefungsmodule und das Literaturverzeichnis der Arbeitshilfen zum Download zur Verfügung.
Stürze im Krankenhaus
In der Medizinisch-Geriatrischen Klinik werden seit 1999 routinemäßig alle Sturzereignisse von Patienten standardisiert erfasst. Auswertungen haben Ergebnisse zur Häufigkeit, Risikofaktoren und Folgen von Stürzen erbracht. Die Einführung einer präventiven Intervention verringerte erfolgreich die Häufigkeit von Stürzen in der Klinik.
Mobilitätsabklärung
Die Mobilität bei gesunden und erkrankten älteren Menschen wird multidimensional untersucht. Zum Einsatz kommen Tests von Kompetenz, Performance, Interviews und technische Ganganalysen. Schwerpunkt bilden Analysen zur funktionellen Balance. Mit dem GAITRite® System können Gangparametern quantitativ und qualitativ erfasst werden. Gearbeitet wird nach den Richtlinien der GAITRite-Consensus-Conference.
Ausgewählte Publikationen zur Mobilität im Alter
- Dapp U, Vinyard D, Golgert S, Krumpoch S, Freiberger E. Reference Values Of Gait Characteristics In Community-Dwelling Older Persons With Different Physical Functional Levels. BMC Geriatrics 2022; 22:713. https://bmcgeriatr.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12877-022-03373-0
- Freiberger E, Dapp U. Immobilität. In: Pantel J, Bollheimer C, Kruse A, Schröder J, Sieber C, Tesky V (Hrsg.). Praxishandbuch Altersmedizin. Geriatrie – Gerontopsychiatrie – Gerontologie. 2. erweiterte und überarbeitete Auflage. Kohlhammer, Stuttgart, S. 199–221.
- Anders, J. Einflüsse auf die Mobilität im Alter. In: von Renteln-Kruse W, Dapp U, Neumann L, Anders J, Pröfener F, Brieler P, Püschel K. Mobilität und Verkehrssicherheit im Alter. In: Kuhlmey A, von Renteln-Kruse W (Reihen-Hrsg.). Praxiswissen Gerontologie und Geriatrie kompakt. Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2016, S. 34-45.
- Dapp, U. Mobilität und funktionale Kompetenz im Alter – Ergebnisse der Longitudinalen Urbanen Cohorten-Alters-Studie (LUCAS). In: von Renteln-Kruse W, Dapp U, Neumann L, Anders J, Pröfener F, Brieler P, Püschel K. Mobilität und Verkehrssicherheit im Alter. In: Kuhlmey A, von Renteln-Kruse W (Reihen-Hrsg.). Praxiswissen Gerontologie und Geriatrie kompakt. Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2016, S. 46-60.
- Pröfener, F. Beweglichkeit, soziales Verhalten und Wohlbefinden an Grenzen. In: von Renteln-Kruse W, Dapp U, Neumann L, Anders J, Pröfener F, Brieler P, Püschel K. Mobilität und Verkehrssicherheit im Alter. In: Kuhlmey A, von Renteln-Kruse W (Reihen-Hrsg.). Praxiswissen Gerontologie und Geriatrie kompakt. Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2016, S. 61-75.
- Dapp, U. Gesundheit und Verkehr im urbanen Raum. In: von Renteln-Kruse W, Dapp U, Neumann L, Anders J, Pröfener F, Brieler P, Püschel K. Mobilität und Verkehrssicherheit im Alter. In: Kuhlmey A, von Renteln-Kruse W (Reihen-Hrsg.). Praxiswissen Gerontologie und Geriatrie kompakt. Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2016, S. 76-95.
- Anders J, Kowalewski V, Golgert S, Dapp U, von Renteln-Kruse W. Früherkennung kognitiver und psychischer Risikofaktoren für das Frailty-Syndrom in der geriatrischen Mobilitäts-Ambulanz. In: Fuchs C, Kurth BM, Scriba PC. (Hrsg.). Die Versorgung psychisch kranker alter Menschen, Band 3. Report Versorgungsforschung. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2011; S. 77-85.
- Icks A, Becker C, von Renteln-Kruse W: Unfälle im häuslichen Umfeld und in stationären Einrichtungen der Altenpflege. In: Lob G, Richter M, Pühlhofer F, Siegrist J (Hrsg.) Prävention von Verletzungen. Schattauer, Stuttgart, New York 2008, S. 197-204
- Anders J, Behmann M, Dapp U, Walter U: Stürze älterer Menschen: Ursachen verstehen, erkennen und präventiv begegnen. In: Kaufmännische Krankenkasse in Kooperation mit Medizinischer Hochschule Hannover (Hrsg): Weißbuch Prävention 2007/2008 - Beweglich? Muskel-Skelett-Erkrankungen. Ursachen, Risikofaktoren und präventive Ansätze. Springer, Berlin, Heidelberg, New York 2008
- Anders J, Dapp U, Laub S, von Renteln-Kruse W: Einfluss von Sturzgefährdung und Sturzangst auf die Mobilität selbstständig lebender, älterer Menschen am Übergang zur Gebrechlichkeit: Screeningergebnisse zur kommunalen Sturzprävention. Z Gerontol Geriat 2007; 40:225-267
- Renteln-Kruse von W, Krause T: Incidence of In-Hospital Falls in Geriatric Patients Before and After the Introduction of an Interdisciplinary Team-Based Fall-Prevention Intervention. J Am Geriatr Soc 2007; 55:2068-2074
- Anders J, Dapp U, Laub S, von Renteln-Kruse W, Juhl K: Einschätzung der Sturzgefährdung gebrechlicher, noch selbstständig lebender, älterer Menschen. Z Gerontol Geriat 2006; 39: 268-276
- Anders J: Krafttraining im Alter. In: Kieser W (Hrsg): Krafttraining in Prävention und Therapie. Huber Bern 2006, S. 171-176